Historisches Museum Frankfurt
Historisches Museum Frankfurt, 2017
Das Historische Museum in Frankfurt gehört zu den ältesten Einrichtungen seiner Art. Unmittelbar am Zentrum, dem Römerberg. In der Innenstadt zum Main hin, war es bis in die zehner Jahre in einem Ensemble historischer Bauten und in einem Erweiterungsbau aus den siebziger Jahren in Stahlbetonbauweise untergebracht. Dieses Gebäude war aus technischen Gründen, den Brandschutz, die Fluchtwege wie auch die Schadstoffbelastung betreffend, abgängig.
Deshalb schrieb die Stadt einen Wettbewerb für einen Neubau aus, mit dem zum einen eine stadträumliche Verbesserung der Gesamtsituation erwartet wurde, auf der anderen Seite den geforderten musealen Anforderungen Rechnung getragen werden sollte. Nach Fertigstellung wird der neue Ausstellungsbau zusammen mit den bestehenden historischen Gebäuden eine Einheit bilden.
In einem ersten Schritt erfolgte die Sanierung der Altbauten durch das Büro Diezinger und Kramer, indem bis zur Fertigstellung des ergänzenden Neubaus der Betrieb des Museums stattfindet.
Der Entwurf für die Erweiterung sieht vor, zwischen den Altbauten und den zusätzlichen Ausstellungsräumen einen städtischen Platz aufzuspannen, der auf seinen Schmalseiten durch den sogenannten Stauferbau und einem der wenigen durch Kriegszerstörungen verschont gebliebenen Fachwerkgebäude, dem Haus Wertheym, begrenzt wird. Unter diesem Platz befindet sich die Verteilerebene, bzw. ein unteres Foyer, von dem die Ausstellungsebenen auf vier Geschossen erreicht werden. Ein besonderes Merkmal des Baukörpers ist sein Dach, das aus zwei aneinander liegenden Satteldächern in Längsrichtung gebildet ist.
Ein Museum, das sich mit der Geschichte der Stadt befasst, sollte selbst Beispiel dafür sein, wie die Stadt an dieser Stelle ohne Bruch weitergebaut werden könnte. Das ist in erste Linie eine Frage der Behutsamkeit und Sorgfalt, mit der die Korrektur des Wiederaufbaus, der sich um die Geschichte nicht scherte, erreicht werden kann. Dennoch soll das Besondere der Einrichtung, in einer neuen und gleichzeitig auch vertrauten Art und Weise sichtbar werden.
Bauherr:
Stadt Frankfurt am Main
Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft
vertreten durch das Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main
Architekten:
LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
Mitarbeiter:
David Fornol (Projektleitung bis LPH 4), Daniel Steinhübl (Projektleitung), Eva Caspar, Hamze Jalloul, Anna Schönhoff, Marc Kager, Stefanie Günter, Hannah Thibault, Urban Kreuz
Projektsteuerung:
Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main
Tragwerksplanung:
Lenz Weber Ingenieure GmbH, Frankfurt am Main
Prüfstatik:
Werner Sobek Frankfurt GmbH & Co. KG, Frankfurt
Bauphysik:
Bobran Ingenieure Akustik + Bauphysik, Stuttgart
Brandschutz:
Halfkann + Kirchner, Frankfurt am Main
Planung HLS:
ZWP Ingenieur AG, Wiesbaden
Planung ELT:
Steinigeweg Planungs GmbH & Co KG, Darmstadt
Bestandsumbau:
DIEZINGER & KRAMER, Diezinger Architekten GmbH, Eichstätt
Wettbewerb:
2008 – 1. Preis
Bauzeit:
2012 – 2017
Grundstücksgrösse:
4.480 qm
BGF:
10.150 qm
Nutzfläche:
6.420 qm
Standort:
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
Auszeichnungen
Auszeichnung beim Deutschen Städtebaupreis 2018
Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) / Wüstenrot Stiftung
Preisträger Deutscher Natursteinpreis 2018
Deutscher Naturwerksteinverband / BDA / NürnbergMesse
Nominierung für den DAM Preis für Architektur 2019
Deutsches Architektur Museum (DAM) Frankfurt
Auszeichnung guter Architektur in Hessen – Martin-Elsaesser-Plakette 2018
BDA Frankfurt
Auszeichnung Vorbildlicher Bauten im Land Hessen 2017
Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Veröffentlichungen
Lederer Ragnarsdóttir Oei 2
Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.)
Jovis Verlag Berlin 2021
Arquitectura Viva
04|2021
Birkäuser Verlag / Roland Burgard (Hg.):
Das Museumsufer Frankfurt - Architekten und Bauten
Basel 2020
DASL, Werner Durth (Hg.):
Stadt Bauen 7 – Deutscher Städtebaupreis 2018
09|2019
Le Guide Vert – Michelin (Hg.):
Francfort – Week & Go
03|2019
BDA Hessen (Hg.):
Große Häuser, Kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen 2013-2018
02|2019
dom publishers (Hg.):
Architekturführer Deutschland 2019
11|2018
wettbewerbe aktuell
07 I 2018
werk, bauen + wohnen
06 I 2018
MARK Nr. 71
12 I 2017
Baumeister
11 I 2017
Die Zeit
05.10.2017
DBZ
10 | 2017
FAZ
25.09.2017
DBZ
08/09 | 2017
bauwelt
08 | 2017
wettbewerbe aktuell
08 | 2017
FAZ
25.06.2017
Stuttgarter Zeitung
26.05.2017
FAZ
22.05.2017
Fotos
Roland Halbe, Stuttgart