Bildungszentrum Aschersleben

Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
Bildungszentrum Aschersleben
,

Bildungszentrum Aschersleben, 2010

Der Ortskern der Kleinstadt Aschersleben wird seit dem Jahr 1912 durch ein übergroßes Fabrikgebäude bestimmt, das im Volksmund als »Hecknerriese« bezeichnet wird. Der Name geht auf den Erbauer zurück, den Architekten Hans Heckner, der in dieser Stadt bis in die dreißiger Jahre mehrere bemerkenswerte Bauten errichten konnte. Seine an die Arbeiten Theodor Fischers erinnernde Sprache beruht auf dem Begriff des »Weiterbauens«, der Aspekte der heutigen Architekturdiskussion widerspiegelt.

In den letzten Jahren verkam das große Fabrikgelände zu einer Brache – bis sich die Stadt entschloss, unter Abbruch eines Teils der Fabrikgebäude den eigentlichen Hauptbau zum Bildungszentrum umzunutzen und um einen Neubau zu ergänzen. Dazu hatte Aschersleben einen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem nicht nur Pläne für die Hochbauten, sondern zugleich auch die städtebauliche Neuordnung des gesamten Geländes mit größeren Freiflächen gefordert wurden. Diese sollten Grundlage und Teil einer geplanten Gartenschau werden.

Wir zeichneten einen sich senkrecht zum Altbau erstreckenden Riegel, der einen das Quartier von Süden nach Norden querenden Park ermöglicht. Dieser ist das eigentliche Verbindungsstück zwischen den beiden großen Parkanlagen der Stadt, die nunmehr zu einem Grünzug vereint werden konnten.

Leider war der Gedanke, drei Schultypen in einem Volumen zu vereinen, nicht vollständig durchzuhalten. Dieser Umstand führte während des Planens und Bauens zu ständigen Korrekturen. Bemerkenswert ist aber nach wie vor die Vorstellung, den Stadtkern einer schrumpfenden Stadt eher zu stärken – eine hervorragende politische und stadtplanerische Entscheidung. Sie bescherte der Gemeinde Räume für Bildung, die nach den aktuellen Richtlinien für Schulbauten weit weniger üppig ausgefallen wären.

Die enorme Tiefe des »Hecknerriesen« gestattete den Einbau einer zentralen Halle, die die einzelnen Geschosse über Galerien verbindet. Nunmehr zwei Schultypen teilen sich diesen Raum. Im neuen Riegel findet sich zusätzlich Platz für Kreativräume und eine Galerie, die der Druckgrafik des teilweise in Aschersleben aufgewachsenen Malers Neo Rauch gewidmet ist.

Charakteristisch für den Neubau ist das rhythmische Auf und Ab der Dachlinie, die zwischen dem großen Fabrikbau im Süden und den nördlich gelegenen Stadthäusern am anderen Quartiersende vermittelt. Da sich dort ebenfalls zwei Schuleinheiten befinden, entsteht durch die Anordnung des Neubaus ein Bildungscampus.

Leider konnte die alte Fassade nicht ohne Bruch in die neue Ansicht übergehen, weil die Denkmalpflege, noch ganz in der Vorstellung des 20. Jahrhunderts verhaftet, Alt und Neu durch eine sichtbare Fuge getrennt sehen wollte. Abgesehen davon wird durch die behutsame Sanierung die Qualität der Architektur Heckners wieder sichtbar. Die Fassaden des Neubaus sind mit einer sandfarbenen, groben Schlämme überzogen, um zu den in warmen Grautönen gehaltenen Gebäuden der Umgebung eine harmonischen Verbindung herzustellen.

Bauherr:
Stadt Aschersleben

Architekten:
Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart

Mitarbeit:
Katja Pütter, Anne Egenhofer, Arno Schone, Christian Wendlandt, Marco Garcia-Barth

Projektsteuerung:
Hartewig Mölle Consult, Magdeburg

Tragwerksplanung:
Ingenieurbüro Fankhänel und Müller, Leipzig

Wettbewerb:
2006 – 1. Preis

Bauzeit:
2008 – 2010

BGF:
12.159 qm (Gesamtmaßnahme)
7.704 qm (Bestand)
4.455 qm (Neubau)

Standort:
Wilhelmstraße 22, 06449 Aschersleben

Auszeichnungen
best architects 11 Award

Engere Wahl zum Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2010

Veröffentlichungen
BAUKULTUR Zeitschrift des DAI
5 | 2016

Top Objekt 19
Hagemeister, 2015

Costruire in Laterizio
4 | 2014

Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.):
Lederer Ragnarsdóttir Oei 1.
Jovis Verlag Berlin 2012

Klaus-Jürgen Schneider, Georg Sahner, Ronald Rast (Hg.):
Mauerwerksbau aktuell 2012.
Berlin 2012

Metamorphose
2 | 2011

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hg.):
Architektur in Deutschland. Deutscher Architekturpreis 2011.
Berlin 2011

Costruire in Laterizio
325 | 2010

Bauwelt
17-18 | 2010

Werk, Bauen + Wohnen
11 | 2010

Deutsche Bauzeitung
8 | 2010

Deutsches Architektenblatt
4 | 2010

Baumeister
1 | 2010

Best Architects Documentation
Düsseldorf 2010

Fotos
Roland Halbe, Stuttgart



Zurück zur Werkübersicht
Nächstes Werk

Weitere Werke der Kategorie

Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Ostfildern
Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Ostfildern, 2002
Waldorfschule Biberach an der Riß
Waldorfschule Biberach an der Riß, 2012
Gymnasium Buchloe
Gymnasium Buchloe, 2013
Waldorfkindergarten Esslingen
Waldorfkindergarten Esslingen, 2013
Real- und Staatliche Fachoberschule in Nürnberg
Real- und Staatliche Fachoberschule in Nürnberg, 2017
Stadtmitte Fellbach
Stadtmitte Fellbach, 1987