Erweiterung der Waldorfschule in Freiburg St. Georgen
Erweiterung der Waldorfschule in Freiburg St. Georgen, 2008
Die Aufgabe war nahezu identisch mit jener in Villingen-Schwenningen. Auch hier sollte die Schule um einen Festsaal, einen Hort und mehrere Klassenzimmer erweitert werden. Insofern stellt das Projekt eine direkte Weiterentwicklung der vorangegangen Schule dar.
Auch hier wird die Form der Dachkonstruktion als Gestaltungsprinzip aufgegriffen. Die Spannweiten sind größer, was der bewegten Untersicht des Daches gut tut. Die Fenster mit vorgesetzten Buntglasscheiben bestimmen das Äußere des Saalbaus. Diesem kommt städtebaulich die Hauptfunktion zu, da das Schulhaus eine Straßenecke einnimmt und damit für die Ankommenden die Adresse bildet.
Aufgrund der Plastizität des gesamten Baus – und aus Kostengründen – erhielt die Fassade einen weißen Verputz, der durch die unterschiedliche Körnung eine feine Gliederung erfuhr.
Die notwendige Treppe, die als Fluchtweg der Empore des Festsaals dient, akzentuiert den Eingangsbereich und trägt dessen Vordach. Große, mit Kupfer flächig verkleidete Türen führen zum Foyer. Dort besteht der von außen nach innen verlaufende Bodenbelag aus unregelmäßig geschnittenen Solnhofener Platten. Und auch der weiße Putz zieht sich bis ins Foyer. Im Festsaal, der direkt vom Foyer aus zugänglich ist, sind die Stahlbetonwände sichtbar. Die Holzkonstruktion des Dachs ist graublau gestrichen.
Auf der Nordseite des Foyers führen der Flur und die Treppe zu den auf drei Ebenen angeordneten Klassenzimmern in den Obergeschossen. Zwischen der Spange der Klassenzimmer und dem Festsaal liegen die beiden Eurythmieräume, die über runde Oberlichter mit Tageslicht versorgt werden.
Bauherr:
Waldorfschulverein Breisgau e.V. , Freiburg i. Br.
Architekten:
Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
Mitarbeit:
Volker Katthagen, Katja Pütter, Veit Katavias, Sascha Korbély, Lukas Volz, Kristina Rosental
Projektsteuerung:
ImmoConsult Freiburg GmbH, Freiburg i.Br.
Tragwerksplanung:
Büro für Baurealisierung, Weil am Rhein
Prüfstatik:
Ingenieurbüro Egner, Kirchzarten
Bauzeit:
2007 – 2008
BGF:
2.688 qm
BRI:
12.196 cbm
Standort:
Bergiselstraße 11, 79111 Freiburg i. Br.
Auszeichnungen
Nominierung ECOLA-Award 2010
Veröffentlichungen
Markus Loeffelhardt:
Freiburg Neue Architektur.
Edition Quadrat. Berlin 2013
Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.):
Lederer Ragnarsdóttir Oei 1.
Jovis Verlag Berlin 2012
Annette Spiro, Hartmut Göhler, Pinar Gönül (Hg.):
Über Putz. Oberflächen entwickeln und realisieren
Zürich 2012
Portal
18 | 2010
Interior Design
3 | 2010
Mensch + Architektur
69-70 | 2009
Fotos
Zooey Braun, Stuttgart