Tagungszentrum der Katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim

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Tagungszentrum der Katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim
Tagungszentrum der Katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim
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Tagungszentrum der Katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim, 1999

Die in den sechziger Jahren errichtete Akademie wurde um einen Saal, verschiedene Seminarräume, einen Raum der Stille und 24 Gästezimmer erweitert. Da Größe und Form des Grundstücks eine klassisch lineare Anordnung des Anbaus nicht zuließen, fiel die Entscheidung zugunsten eines s-förmigen Grundrisses, der die Ausrichtung sämtlicher Gästezimmer zum Park auf der Ostseite ermöglicht. Diesen ließ Herzog Karl Eugen von Württemberg im 18. Jahrhundert in Anlehnung an den Schlosspark rund um das Petit Trianon für Franziska von Hohenheim anlegen.

Durch die geschwungene Grundrissform ergab sich im Erdgeschoss ein Rücksprung, der mit einer Mauer aus Abbruchziegeln zur Grundstück und Park trennenden Straße hin geschlossen wurde. Der so entstandene Innenhof dient der Meditation. Im Kontrast zur Mauer ist die Fassade des neuen Gebäudes mit einem groben weißen Putz versehen. Die Fensterprofile sind aus Eichenholz.

Über einen vorgelagerten Eingangshof gelangt man ins Foyer. Von dort aus führt der Weg, an den Sälen und Seminarräumen vorbei, zum Raum der Stille am Ende des Gebäudekomplexes. Boden, Decke und Wände dieser kleinen Kapelle sind im Gegensatz zu den übrigen Räumen ganz mit Ahorn verkleidet. Tageslicht wird indirekt in das Innere geleitet. Eine von Gunnar Asplund entworfene Leuchte taucht den Raum bei Dunkelheit in ein weiches Licht.

Die in den beiden Obergeschossen befindlichen Gästezimmer, hauptsächlich Einzelzimmer, sind effizient geschnitten und einfach ausgestattet. Jedes verfügt über einen eigenen kleinen Balkon mit einer Korbgeflecht-Brüstung – für viele das eigentliche Identitätsmerkmal des Hauses.

Bauherr:
Diözese Rottenburg-Stuttgart, Stuttgart

Architekten:
Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart

Mitarbeit:
Andy Brauneis, Christine Dom, Matthias Schirrmacher, Stefanie Lempart

Tragwerksplanung:
Ingenieurbüro Andreas Bewer, Neuhausen auf den Fildern

Wettbewerb:
1996 – 1. Preis

Bauzeit:
1996 – 1999

Standort:
Paracelsusstraße 91-93, 70599 Stuttgart

Auszeichnungen
Auszeichnung Beispielhaftes Bauen 2002
Architektenkammer Baden-Württemberg

Veröffentlichungen
Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.):
Lederer Ragnarsdóttir Oei 1
Jovis Verlag Berlin 2012

Ilonka Czerny, Abraham Kustermann (Hg.):
Tagungszentrum Hohenheim – Kapelle Stuttgart
Stuttgart 2009

Falk Jaeger (Hg.):
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei
Berlin 2008

L’architecture d’aujourd’hui
362 | 2006

Carola Franke-Höltzermann (Hg.):
Neues Stuttgart. Stuttgarter Baukultur 1996–2006
Berlin 2005

Till Wöhler (Hg.):
Neue Architektur. Sakralbauten.
Verlagshaus Braun, 2005.
ISBN 3-935455-75-5

Hans Weidinger:
Patina. Neue Ästhetik in der zeitgenössischen Architektur
München 2003

Detail
11 | 2002

Bauwelt
1-2 | 2002

Stuttgarter Zeitung
31.05.2001

Bulletin der Alvar Aalto Gesellschaft
13 | 2001

Baumeister
5 | 2001

Das Architekten-Magazin
4 | 2001

Abraham Kustermann (Hg.):
Mehr denn Utopie. 50 Jahre Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Stuttgart 2001

Architekturgalerie am Weißenhof (Hg.):
Drinnen ist anders als draußen
Baunach 2001

Galerie Aedes (Hg.):
Drinnen ist anders als draußen
Berlin 2000

Architektenkammer Baden-Württemberg (Hg.):
Ausloberpreis 2000: Diözese Rottenburg-Stuttgart
Stuttgart 2000

Fotos
Roland Halbe, Stuttgart



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